PIC-Workshop zur Afrikanischen Schweinepest

Am 2. Februar 2018 trafen sich Eigentümer und Betriebsleiter der PIC-Vermehrer und Regionaltierärzte der PIC in Hannover zu einem Workshop “Afrikanische Schweinepest – Maßnahmen, Gefährdungslage und Auswirkungen auf die PIC-Vermehrungs- und Aufzuchtbetriebe.
Mit der ASP nähert sich von Osten seit Jahren eine Erkrankung, die noch nie bei uns aufgetreten ist. Obwohl sie seit Jahren in vielen Staaten in der ehemaligen Sowjetunion, den baltischen Staaten sowie im Osten Polens auftritt, war die Ausbreitung nach Tschechien und in die Nähe Warschaus ein erneuter Schock.

Was bedeutet dies für den eigenen Betrieb?
Was kann und muss ein Betrieb jetzt tun? Worauf muss er sich einstellen?

Dr. Thomas große Beilage, Regionaltierarzt der PIC und Geschäftsführer der GESEVO (Gesellschaft für Seuchenvorseuche) übernahm die Moderation des Workshops, in dem diese Fragen beantwortet werden sollten.
Er führte die Teilnehmer kurz in besondere Eigenschaften des Virus der ASP ein:

Virusträger ist vor allem das Wildschwein. Im Osten ist der Virus allerdings auch im Hausschwein präsent. Überträger des Virus ist vorrangig der Mensch. Über Schweinefleischprodukte aus betroffenen Ländern wird das Virus von Arbeitskräften, Fernfahrern, Touristen, die diese Produkte als Care Paket von zu Hause mitnehmen, teilweise durch Unwissenheit übertragen, indem sie “Reste von Wurstbroten” einfach in der Landschaft entsorgen. Dies zeigt sich deutlich an der Ausbreitung entlang größerer Straßen und Bahnlinien. Befragungen von Fernfahrer zeigten, dass nur sehr wenige über die Gefahr informiert sind.
Das Virus ist z. B. extrem lange in Knochen haltbar. Dies erklärt auch, warum in den baltischen Ländern auch nach Keulungen, Leerständen, Reinigung und Desinfektion das Virus nach geraumer Zeit wieder aufflackert. Wildschweine infizieren sich immer wieder neu an Überresten der Kadaver und lösen so eine 2., 3. und weitere Infektionswellen aus.

Wie ist die Gefährdungslage meines Betriebes, welche Risiken sind realistisch im Hinblick auf Infektion, Störung des Produktionsablaufes, Einfluss auf Marktgeschehen und wie kann der einzelne Betrieb vorsorgen unter Berücksichtigung der Besonderheiten des ASP- Virus waren die nächste Diskussionspunkte.

Andreas Stärk, ISW Versicherungsmakler, stellte im Anschluss die Versicherungslösungen zur Absicherung bei Schäden durch den Ausbruch von Tierseuchen dar und welche Punkte in den Policen nochmals besonders in Bezug auf Aktualität betrachtet werden müssen.

Zum Abschluss wurde den Teilnehmer Betriebsräumungen aus Geflügel- und Schweinebereich vorgestellt.

Für alle war es ein informativer Tag, der zudem auch nachdenklich gemacht hat. Allen wurde nochmals sehr deutlich bewusst, wie wichtig die Vorsorge allgemein und besonders für den eigenen Betrieb ist.