Körperkondition – Schlüssel zur Fruchtbarkeit und Lebensdauer

Warum die einfache Caliper-Messung helfen kann, produktivere Sauen länger in der Herde zu halten.

Die Bedeutung der Körperkondition von Sauen ist für erfahrene Schweinehalter nichts Neues – aber eine aktuelle Studie zeigt, dass die Art und Weise, wie wir diese messen und steuern, größeren Einfluss haben könnte als bislang angenommen.

Auf dem ASAS Midwest Meeting präsentierte PIC Daten von über 37.000 Sauen aus Produktionssystemen in den USA und Brasilien – mit Fokus auf den Caliper, ein spezielles Werkzeug zur Konditionsmessung. Ziel war es, den Zusammenhang zwischen Caliper-Messungen rund um das Abferkeln und der Produktivität sowie der Verbleibedauer der Sauen in der Herde zu untersuchen.

Was ist der Caliper und wie wird er eingesetzt?

Der Caliper ist ein einfaches, standardisiertes Werkzeug zur objektiven Bewertung der Körperkondition, insbesondere vor dem Abferkeln und beim Absetzen. Es übersetzt die visuelle Einschätzung in messbare Einheiten. Der von PIC empfohlene Idealbereich liegt bei 13 – 16 Caliper-Einheiten.

Vergleiche der Caliper-Werte vor und nach der Laktation ermöglichen Rückschlüsse auf den Konditionsverlust während der Säugezeit – als einen wichtigen Indikator, um zu sehen, wie gut die Sau versorgt ist, um ihren Wurf zu versorgen.

Die optimale Mitte: Weder zu mager noch zu fett

Die Studie zeigte, dass die Beziehung zwischen Caliperwerten und den Leistungen der Sauen einer Kurve folgt: Sowohl zu niedrige als auch zu hohe Werte führen zu schlechteren Ergebnissen. Die besten Leistungen zeigten Sauen im Bereich von 13–16 Caliper-Einheiten.

  • Zu mager: Sauen unter 9 Einheiten hatten ein 4,4-fach höheres Ausfallrisiko und wurden häufiger ausgemustert, insbesondere auch aufgrund von Organvorfällen.
  • Zu fett: Sauen mit Werten über 15 Einheiten fraßen weniger in der Laktation und verloren mehr Substanz – dadurch erhöhte sich das Risiko schlechterer Reproduktionsleistung im Folgezyklus.

Caliper-Verlust während der Laktation ist entscheidend

Ein zentrales Ergebnis: Die Höhe des Konditionsverlusts in der Säugezeit ist ein wichtiger Risikofaktor.

  • Sauen, die 5 oder mehr Einheiten verloren, hatten ein 2,4-fach erhöhtes Ausmusterungsrisiko im nächsten Zyklus.
  • Schon ein Verlust von 3–4 Einheiten war signifikant für ein höheres Ausfallrisiko im nächsten Wurf.

Die Änderung der Caliper-Einheiten ist folglich ein Risikosignal. Es geht nicht nur darum, wie eine Sau die Laktation beginnt, sondern auch darum, wie gut sie diese Zeit bewältigt.

Was bedeutet das für die Praxis?

Ob Familienbetrieb oder Großanlage – die Studie liefert klare Handlungsempfehlungen:

  • Regelmäßig und einheitlich messen – der Caliper ersetzt die subjektive Einschätzung.
  • Auf starke Verluste achten – große Differenzen zwischen Abferkeln und Absetzen deuten auf gefährdete Sauen hin.
  • Extreme vermeiden – weder zu mager noch zu fett ist optimal.
  • Langfristig denken – Caliper-Messwerte helfen, langlebige und produktive Sauen zu identifizieren.

Fazit

Körperkondition ist mehr als Optik – sie steht für Leistung, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit. Mit dem Caliper und einem wachen Blick auf Veränderungen von Abferkeln bis Absetzen treffen Sie datenbasierte Entscheidungen für mehr Tierwohl und Rentabilität.
Bei PIC glauben wir daran: Bessere Daten. Bessere Schweine. Leistungsfähigere Sauen. Never Stop Improving.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihre Ansprechpartnerin oder Ihren Ansprechpartner bei PIC.