Eigenremontierung mit System

Die klassische Variante eine Sauenherde zur remontieren, ist der Zukauf von Jungsauen zur Mastferkelproduktion. So kann der Sauenhalter stets mit Tieren arbeiten, die ein genetisch hohes Potenzial mit sich bringen, jedoch können hierbei Probleme bei der Eingliederung der Jungsauen in den bestehenden Bestand auftreten. Dabei sind es in der Regel nicht die Jungsauen selber, die die Gefahr der Krankheitseinschleppung erhöhen. Vielmehr ist der Kontakt der unbelasteten Jungsauen mit dem vorherrschenden Erregerspektrum der bestehenden Herde die Schwachstelle in dieser Art der Remontierung. Vorrangig aus diesem Gesundheitsaspekt kann die Eigenremontierung eine interessante Alternative sein, weil so durch die Minimierung des Tierverkehrs die Herdengesundheit stabilisiert bzw. verbessert werden kann.

PIC bietet zwei generelle Varianten zur Eigenremontierung

  • mit eingeschränkter Tierzufuhr von Großelterntieren sowie
  • ganz ohne Tierzufuhr nur über Zuchtsperma

Innerhalb dieser Varianten stehen verschiedene Möglichkeiten zur Wahl, die je nach Betriebsgröße und akzeptablem Organisationsaufwand betriebsindividuell ausgewählt werden können.

Ziel aller Varianten ist es, unter Minimierung des hygienischen Risikos den Zuchtfortschritt aus der PIC-Nukleusstufe in dem Eigenbestandsvermehrungsbetrieb zu transferieren. Jungsauen sind letztendlich “nur” die Verpackung von genetischem Zuchtfortschritt.

Welche Form der Eigenremontierung passt zu Ihrem Betrieb?

Für alle Closed Herd Konzepte gilt, dass Sie und Ihre Mitarbeiter ein gewisses Maß an Passion für die züchterische Arbeit mitbringen sollten. Ein gewisses Maß an Zeit muss in die Organisation und Umsetzung investiert werden. Bedenken Sie auch, dass Sie über die notwendigen baulichen Voraussetzungen verfügen müssen, denn Jungsauen sind keine Mastschweine. Sie sollten nicht Teil des Produktionsablaufs für Mastschweine sein, sondern ihrer Entwicklung entsprechend gefüttert werden können, ausreichend Platz haben und täglich betreut werden, Stichwort Sozialisierung.

Closed Herd GGP

  • Kernherde
  • höherer organisatorischer Aufwand
  • F1-Produktionssau
  • ideal für größere Bestände ab 2.000 Sauen

Closed Herd GP

  • eingeschränkte Zufuhr weiblicher Tiere
  • Kernherde
  • mittlerer organisatorischer Aufwand
  • F1-Produktionssau
  • ideal für mittlere bis große Sauenbestände bis 2.000 Sauen

Closed Herd CrissCross

  • keine Zufuhr weiblicher Tier
  • keine Kernherde bzw. keine Reinzuchttiere
  • geringer organisatorischer Aufwand
  • Produktionssau ist keine reine F1
  • ideal auch für kleinere Bestände