Faktoren, die Sauenverluste beeinflussen

Autoren: P. Mosqueira DVM; J.C. Pinilla DVM, MS – PIC Global Technical Servcies – Reproduktionsspezialisten – Hendersonville, USA

In den vergangenne Jahren konnte allgemein ein Anstieg der Sauenverluste/Sauensterblichkeit festgestellt werden. Im folgenden betrachten wir die wichtigsten Einflussfaktoren:

Kriterien bei der Jungsauen-Selektion

Jungsauen-Selektion, die auf Langlebigkeit abzielt, berücksichtigt in erster Linie das Gesamterscheinungsbild und den Körperbau der Sau, das Gewicht und die Größe, die Korrekheit des Fundaments und der Klauen.

Gewicht der Jungsau bei Erstbelegung

Das Körpergewicht bei der ersten Besamung ist möglicherweise der wichtigste Indikator, um zu entscheiden, ob eine Jungsau belegt werden soll oder nicht. Das Körpergewicht spiegelt Wachstum und Körperreife wider und ist in hohem Maße mit dem Gesundheits- und Reproduktionsstatus korreliert. Das vom PIC empfohlene optimale Lebendgewicht bei der ersten Besamung liegt zwischen 135 und 160 kg. Zu leichte Sauen haben Schwierigkeiten, ihre Ferkel in der Säugezeit – ohne zu großen Substanzverlust – ausreichend zu versorgen, und zu schwere Sauen tendieren eher zu Fundamentproblemen und zeigen eine geringere Futteraufnahme während der Laktation.

Personal

Sowohl zu wenig Personal als auch ungelernte Arbeitskräfte wirken sich negativ auf die Produktivität. Mangelnde Erfahrung in der Sauenhaltung ist oft mit einem Anstieg der allgemeinen Sauensterblichkeit verbunden, und bisweilen dauert es Monate, ungelernte Kräfte ausreichend zu schulen.

Betreuung der einzelnen Sau

Die Betreuung der Sauen umfasst nicht nur das Management der gesamten Herde, sondern vor allem auch die Betreuung der einzelnen Sau. Die schnelle und proaktive Identifizierung von Sauen, die eine besondere Fürsorge benötigen, kann viele Sauen retten, die andernfalls gemerzt werden würden.

Körperkondition

Der Konditionszustand hat Einfluss auf die Lebensleistung der Tiere . Es ist bekannt, dass fette Sauen eher zu strukturellen Problemen wie Lahmheit neigen und dünne Sauen sowohl gesundheitlich als auch in Bezug auf Managementfehler anfälliger sind.

Gruppenhaltung

Die Gruppenhaltung ist in einigen Regionen der Welt noch in einem Umsetzungsprozess und damit mit einer Lernkurve verbunden. Zum Teil kommt es zu Leistungseinbußen, wobei die Sauensterblichkeit einer der ersten Indikatoren ist.

Alterstruktur der Herde

Eine optimale Altersstruktur ist eine Kombination aus Remontierungsrate, Merzungsrate und Sauensterblichkeit. Jede Störung dieses Gleichgewichts kann zu niedrigeren Leistungen führen, und in der Regel ist dann die Sauensterblichkeit erhöht.

Prolaps

Obwohl vielerorts an der Identifizierung der Ursachen gearbeitet wird, ist bekannt, dass einige Risikofaktoren das Auftreten begünstigen können. Hierzu zählen z.B.: ältere Sauen, Starke Vermahlung des Futters, Verstopfung, Unterstützung beim Abferkeln durch übermäßigen Einsatz von Oxytocin sowie Mykotoxine im Futter.

PIC kommentiert

Pablo Magallón Verde und Maria Ros, Technical Service PIC Südeuropa

Die Sauensterblichkeit ist einer der wichtigsten Indikatoren für Leistung und Effizienz in der modernen Schweineproduktion, da sie eine Komponente komplexerer und umfassenderer Leistungsindikatoren wie z.B. der Lebensleistung der Sau ist. Die Auswirkungen der Sauensterblichkeit gehen weit über die eigentliche Sterblichkeitsrate hinaus, da sie sich auch auf andere Indikatoren wie Größe der Besamungsgruppen, Abferkelrate, Verbleiberaterate und die Gesamtproduktivität des Betriebs negativ auswirken kann. Eine niedrige Sauensterblichkeit ist auch ein Anzeichen für gutes Herdenmanagement und generell gute Haltung.

In Anbetracht der oben aufgeführten Produktionsfaktoren der Sauensterblichkeit lässt sich sagen, dass verschiedene Faktoren diesen Indikator beeinflussen können. Neben den Produktionserfordernissen können die Betriebe auch mit gesundheitlichen Problemen konfrontiert sein, die allein oder in Kombination mit Produktionsproblemen zu einem Anstieg der Sauensterblichkeit führen können.

Wenn die wichtigsten Faktoren für die Sauensterblichkeit und ihre Auswirkungen auf ein bestimmtes System ermittelt sind, muss der nächste Schritt darin bestehen, einen Aktionsplan zur Beseitigung dieser Ursachen zu erstellen und ihn zielgerichtet und diszipliniert umzusetzen.

Ursprünglich veröffentlicht in „Investigación Comentada – SUIS“