Jede Belegung zählt

Für hohe Abferkelraten zählt mehr als richtiges Besamen und korrekte Spermalagerung

Sinkt die Abferkelrate oder ist zumindest nicht optimal, so ist meist unser erster Impuls, die Ursache beim Besamer oder bei der Spermaqualität zu suchen. Es sind jedoch mehr Faktoren als diese beiden, die die Abferkelrate beeinflussen, und oft zeigen uns die Daten eine andere Ursache auf.

Die PIC-Experten haben eine sehr differenzierte Datenanalyse vorgenommen, um Trends zu untersuchen und alle Faktoren, die die Abferkelrate beeinflussen, zu identifizieren. Darüber hinaus wollen sie verstehen, wie diese sich gegenseitig beeinflussen mit dem Ziel, Verbesserungsmöglichkeiten zu finden, um möglichst jede Belegung zu einer erfolgreichen zu machen.

Welche Erkenntnisse liefert uns das Benchmarking?

Mit PIC’s globalem Benchmark steht dem Technical Service Team ein wichtiges Werkzeug zur Verfügung, mit dem Trends ermittelt und Schwachstellen aufgedeckt werden können. Die Auswertung ergab zwei wichtige Punkte:

  • Der Trend für die Abferkelrate ist in den letzten fünf Jahren unverändert geblieben.
  • Der Abstand zwischen den besten 10 Prozent der Betriebe und dem Durchschnitt beträgt zwischen fünf und sechs Prozentpunkte.

Was bedeutet das?

“Wir erleben immer weitere Verbesserungen im Reproduktionsmanagement wie Spermaqualität, Spermalagerung und auch Besamungstechnik und -hilfen “, erklärt Christiane Tülp, PIC Technical Services Manager in Deutschland. “Das heißt aber auch, dass wir Möglichkeiten zur Verbesserung in anderen Bereichen haben, also zum Beispiel Qualität der zu belegenden Sauen, Umweltfaktoren oder die Gesundheit.”

Suche nach der Ursache

Die Abferkelrate ist ein Indikator, ein Symptom, genauso wie z.B. Bluthochdruck ein Symptom für eine zugrunde liegende Krankheit ist.
“Wenn ein Betrieb Leistungseinbußen durch nicht zufriedenstellendende oder gar sinkende Abferkelraten zeigt, ist oft die erste Reaktion, die Anzahl der Belegungen zu erhöhen “, sagt Christiane Tülp. “Dies erfolgt, um die Zahl der Abferkelungen konstant zu halten, also das Produktionsniveau zu halten, und parallel möglichst schnell die Ursache für das eigentliche Problem zu finden und abzustellen.”

Wenn z. B. ein Betrieb mit 1.000 Sauen die Anzahl Belegungen pro Woche um drei Prozent erhöht, bedeutet dies, dass ein bis zwei weitere Sauen pro Woche bzw. Gruppe belegt werden. Zusätzliche Belegungen erhöhen den Gesamtbestand somit um rund 30 Sauen.
Wenn das Problem nicht behoben wird, löst diese “vorübergehende Lösung” eine Kettenreaktion zusätzlicher Probleme aus: Ein größerer Sauenbestand, der zusätzliche Kosten verursacht, Eigenremontierer belegen Jungsauen, die nicht unbedingt zur Zucht geeignet sind, bzw. Zukaufbetriebe müssen mehr Jungsauen eingliedern und die Gruppengrößen schwanken.

“Es ist wichtig, sich von der Diskussion über das einzelne Problem der Abferkelrate zu lösen und über Fragen der reproduktiven Effizienz zu sprechen, weil es um mehr geht als nur die Abferkelrate”, erläutert sie weiter. “Als Berater/Technical Service sehen wir uns zuerst an, was mit den 10, 15 oder gar 20 Prozent der Sauen passiert ist, die belegt wurden, aber nicht abgeferkelt haben.”

Die Analyse dieser Informationen bietet eine bessere Chance, die Ursache zu identifizieren.
“Wir müssen herausfinden, in welchem Abschnitt des Produktionszyklus die Ausfälle passieren und welche Art von Ausfall wir haben.”, erklärt sie. “Wenn wir keine Daten haben, können wir das Problem nicht beheben. Wir können die eigentlichen Ursachen dieses Problems nicht verstehen.”

Repro-Tool zur Ursachen-Analyse

Jetzt gibt es ein Werkzeug, um die Ursache genauer zu lokalisieren. PIC Technical Services haben das ReproTool entwickelt, ein weltweit anwendbares Tool, das die Betriebsdaten nutzt, um Betriebsleitern zu helfen, die Probleme in der Reproduktion, deren wirtschaftlichen Auswirkungen und mögliches Optimierungspotential besser zu verstehen.

Sobald die Daten analysiert und die Ursachen aufgedeckt wurden, können die notwendigen Maßnahmen festgelegt und umgesetzt werden.

“Wir wissen, dass nicht alle Betriebe gleich sind, und dass die Lösung des Problems einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Jedoch dauern Datenanalyse und Identifizierung der Ursachen nicht lang und sollten Teil der Produktions- und Beratungsroutine sein”, fügt Christiane Tülp abschließend hinzu.

Wenden Sie sich an Ihr PIC-Team, um mehr über die Reproduktionseffizienz zu erfahren und dafür zu sorgen, dass jede Belegung zu messbarem Erfolg führt.