Niedriges Wurf-Geburtsgewicht beeinflusst die Effizienz in der Jungsauenproduktion

Projekt “Effekte des Geburtswurfes”

Die erfolgreiche Selektionsstrategie auf Sauen mit höherer Fruchtbarkeit zu selektieren, hat zu einem Rückgang des mittleren Wurfgewichts bei der Geburt (MGWG – Mittleres Geburtswurfgewicht) geführt. Unabhängig von der Wurfgröße gibt es jedoch eine Wechselwirkung zwischen Genotyp und Umwelt, die zu einem wiederholbaren MGWG-Phänotyp in einer Teilpopulation von Sauen führt. In der ersten Phase dieses Projekts wurde die Korrelation zwischen Gebrutsgwurfgewicht und der Produktivität der Sauen über die gesamte Lebensdauer untersucht.

Für diese Studie wurden die individuellen Ferkelgewichte genutzt, um festzustellen, ob ein Wurf ein niedriges mittleres Geburtsgewicht (NGWG) hat. In den Versuch flossen Daten aus zweiten bis vierten Würfen eines Closed Herd Betriebs mit 1.150 PIC Large White Sauen ein. Würfe mit einer Gesamtzahl von weniger als 7 oder mehr als 20 geborenen Ferkel wurden nicht berücksichtigt.

Die Wurfgröße (gesamt geborene Ferkel GG) wies eine negative Korrelation (P<0,0001) zum mittleren Wurfgewicht bei der Geburt auf [GWG = -0,037 (GG) + 1,87, R² = 0,20], was einem Unterschied von 500 g zwischen dem kleinsten und dem größten Wurf entspricht. Im Gegensatz dazu war die Variation des GWG zwischen Würfen mit der gleichen Anzahl gesamt geborener Ferkel größer (Mittelwert = 950 g, Bereich 600 bis 1400 g). Sauen mit zwei aufeinanderfolgenden Abferkelungen (n=183) wurden entweder dem Phänotyp “wiederholt niedriges Wurfgewicht bei der Geburt ” (NGWG, n=24) oder “wiederholt hohes Wurfgewicht bei der Geburt” (HGWG, n=28) zugeordnet. Lag das GWG in zwei aufeinanderfolgenden Würfen eine Standardabweichung über oder unter dem Mittelwert der Population, wurden die Sauen als Zwischengruppe (IGWG, m=131) eingestuft.

Insgesamt wurde eine Korrelation zwischen dem bei aufeinanderfolgenden Würfen gemessenen GWG festgestellt (r=0,4; P<0,0001). Diese Ergebnisse bestätigen frühere Studien, denn keine Sau mit einem Wurf mit geringem Gewicht (NGWG), brachte beim nächsten Abferkeln einen Wurf mit hohem Gewicht (HGWG) zur Welt. Ein niedriges Wurfgewicht bei der Geburt (NGWG) ist Sauen in wiederholbar und vorausschätzbar. Anhand der Large White Linie, die Remontierungssauen für die Nukleuspopulation produzierten, wurde eine vorläufige Analyse durchgeführt, bei der ganze Gruppen von Sauen identifiziert wurden, die beim Absetzen oder zum Zeitpunkt der Selektion subjektiv als “nicht geeignet” bezeichnet wurden, weil sie “klein” oder “dünn” waren. Dies deutet darauf hin, dass weibliche Tiere mit NGWG-Phänotyp einen wichtigen Einfluss auf die Produktivität von Remontierungssauen haben. Es bedarf weiterer Untersuchungen, um folgende Hypothese zu stützen: “Eine Sau mit einem NGWG-Phänotyp wirkt sich negativ auf die Produktion von Jungsauen in Nukleus- und Vermehrungsbetrieben.” Dies wird auch in Zukunft ein wichtiger Aspekt bei der Weiterführung dieses Gemeinschaftsprojekts sein.

Quelle: Efficiency of replacement gilt production is affected by litter birth weight phenotype. G. Foxcroft1, J. Patterson1, N. Holden2, A. Hanson2, T. Werner², M. Allerson2, E. Triemert2, L. Bruner3, J.C. Pinilla4.
1 University of Alberta, Canada, 2 Holden Farms Inc., Northfield, USA, 3 Swine Veterinary Center, St. Peter, USA, 4 PIC

PIC kommentiert

Sebastian Casiro, Technical Service Manager PIC UK

Niedrige Ferkelgeburtsgewichte beeinträchtigen die Überlebensfähigkeit, das Wachstum und die Futterverwertung während der gesamten Produktionsperiode. Die vorliegende Studie liefert mehr Informationen über die Wiederholbarkeit des Phänotyps “Niedrigen Geburtswurfgewicht” und darüber, wie dieser die Produktion von Jungsauen beeinflusst.

Dieser Phänotyp ist wiederholbar und vorausschätzbar und kann daher für strategische Selektionsentscheidungen genutzt werden, indem Sauen mit einem niedrigen durchschnittlichen Wurfgeburtsgewicht aussortiert werden. Auf diese Weise kann die Qualität und Qualität der zur Selektion vorgestellten Jungsauen erhöht werden. Wichtig ist, dass sich die Qualität der Jungsauen verbessert, was sich direkt positiv sowohl für die Vermehrungsstufe und weiter für die Produktionsbetriebe auswirkt, da Sauen mit einem höheren Geburtsgewicht schneller wachsen, schneller in die Pubertät kommen, eher in einem angemessenen Alter und mit einem angemessenen Gewicht besamt werden können, die Anzahl der Aufzuchttage verringern und die Lebensleistung erhöhen.

Hinzu kommt, dass wir durch das Aussortieren von Sauen, die Würfe mit niedrigem Geburtsgewicht liefern, zusammen mit gezielter Sortierung der Aufzuchttiere (männliche und weibliche Ferkel trennen) homogenere Partien erhalten. Tiere mit höherem Geburtsgewicht wachsen schneller und verkürzen so die Tage bis zur Schlachtung. Hinzu kommen eine bessere Futterverwertung und weniger Verluste vor und nach dem Absetzen. Dies ist ein zusätzlicher Vorteil, da die vorrangige Funktion von Nukleus- und Vermehrungsbetrieben die Weitergabe der Genetik. Da wir wissen, dass dieser Phänotyp wiederholbar ist, wissen wir, dass, wenn strategische Selektion nicht möglich ist und einige weibliche Tiere mit dem (unerwünschten) Phänotyp in der Herde verbleiben (müssen), beim nächsten Abferkeln mehr Zeit für diesen Wurf aufgewendet werden muss. Wenn wir dies wissen, können wir es auf der Sauenkarte/im Sauenplaner vermerken, so dass die Mitarbeiter im Abferkelbereich wissen, dass dieser Wurf höchstwahrscheinlich höherer Aufmerksamkeit bedarf. All diese Strategien können uns dabei helfen, unsere Anstrengungen auf die Bereiche zu konzentrieren, die zur Steigerung der Effizienz des Betriebs wichtig sind.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich veröffentlicht in “Investigación Comentada – SUIS”.