Freneystown – ein weiterer Baustein in PIC’s Elite-Farm System

PIC erweitert kontinuierlich die Zuchtkapazitäten.

Im Mai dieses Jahres flogen 1.000 Jungsauen und Eber Erster Klasse in einer Boeing 747 von den USA nach Dublin, Irland. Von dort ging es für sie weiter aufs irische Land nach Freneystown in die Grafschaft Kilkenny an ihren neuen Arbeitsplatz, der Hermitage Farm “Freneystown”. Die Tiere haben höchsten genetischen Status und auch ihr Gesundheitsstatus ist top. Mit der Bestückung von “Freneystown” ergänzt PIC das weltweite Netzwerk von Elite-Farmen um einen weiteren Baustein.

Elite-Farmen spielen eine besondere Rolle im Zuchtprogramm der PIC. Der erste derartige Betrieb wurde 1962 in Fyfield Wick, gelegen in der englischen Grafschaft Berkshire gegründet. Seitdem kamen über 15 weitere Elite-Farmen in Europa, Nordamerika und Brasilien hinzu. Die Standorte Apex in South Dakota, USA, und Aurora in Saskatchewan, Kanada, sind die heute wohl weltweit die bekanntesten PIC-Zuchtbetriebe und anerkannt für die hohe genetische Qualität.

Elite-Farmen für die effektive Weitergabe des Zuchtfortschritts – weltweit

Die vorrangige Aufgabe der Elite-Farmen ist es, den Zuchtfortschritt voranzutreiben und effektiv zu verteilen. Hier werden Schweine mit höchstem genetischen Potential gezüchtet und auf dem gesamten Globus ausgeliefert.

Abbildung 1:
PIC’s erste Elite Farm 1962 in Fyfield Wick, England
Abbildung 2:
Hermitage Genetics’ Flagship Farm in Freneystown, Irland

Erweiterung des Elite-Farm Netzwerkes

Das Modell einer traditionellen Zuchtpyramide bietet einen sehr übersichtlichen Tierfluss und die Investitionen in die Zuchtarbeit konzentrieren sich auf einige wenige Betriebe. Allerdings birgt dieses Modell auch einiges an Ineffizienz. Zum einen begrenzt die Konzentration auf einige wenige Betriebe die Populationsgröße der einzelnen Linien allein durch die betrieblichen Gegebenheiten. Dies verlangsamt den Zuchtfortschritt, denn die Populationsgröße ist ein sehr entscheidender Faktor für die Rate des genetischen Fortschritts. Zum anderen wird die Weitergabe des Zuchtfortschritts in andere Länder erschwert bzw. verzögert.

Abbildung 3:
Vom traditionellen Nukleus-System zum Elite Farm System

Um dieser Ineffizienz zu begegnen, hat PIC 2015 ihr System der Elite-Farmen angepasst. Drehte sich bis dahin alles um die zwei Genetischen Nukleus betriebe, so ist es inzwischen eine ganze Reihe von Elite-Betrieben, die den genetischen Fortschritt vorantrieben und weltweit weitergeben. PIC fügte Elite-Farmen auf der ganzen Welt hinzu, die nun durch Sperma- und/oder Tierlieferungen alle genetisch miteinander verknüpft sind. Dadurch ergeben sich deutlich größere Zuchtpopulationen, die es PIC ermöglichen, die Selektionsintensität zu erhöhen und dadurch den Zuchtfortschritt zu beschleunigen. Zudem ermöglicht dieses System deutlich mehr direkte Zuchttierlieferungen von Elite-Betrieben an PIC-Kundenbetriebe und KB-Stationen, was zu einer Verringerung des sogenannten ‘genetic lag’, der ‘genetischen Differenz zwischen Elite-Betrieb und Kunden-/Produktionsbetrieb’, führt.

Freneystown, Kilkenny, Irland

Freneystown ist eine weitere Ergänzung in PIC’s weltweitem Netz von Elite-Farmen und damit eine neue Herkunft für genetisch hochwertige Zuchttiere, sowohl aus PIC’s Mutterlinien als auch den Endstufeneberlinien. Mit dieser Ergänzung kann PIC die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte weiter verbessern, und bietet Schweineproduzenten in Europa und auch weltweit Zugang zur besten Genetik im PIC-System.

Hermitage Genetics und PIC gingen 2017 eine strategische Partnerschaft ein. Freneystown, ein Betrieb mit 1.200 Sauen im geschlossenen System fungierte als Genetischer Nukleus im Zuchtsystem von Hermitage Genetics. Neben Freneystown gehören zudem der Vaterlinien-Nukleus “Muckalee” mit 550 Sauen, die KB-Station Callan (500 KB-Eber) sowie diverse Quarantänen für Im- und Export zum Hermitage System. In den vergangenen 29 Jahren sind aus Freneystown Zuchttiere in alle Ecken der Welt geliefert worden, unter anderem in die USA, Russland, China und auch Südostasien.

“In 2020 werden wir die Neubestückung der Hermitage Farms mit PIC-Genetik abschließen können”, sagt Ned Nolan, Managing Director von Hermitage Genetics, und fügt hinzu: “Ich bin überzeugt, dass das PIC Produktportfolio, das wir nun im Hermitage Zuchtsystem beherbergen, unsere Rolle als weltweiter Lieferant für gentisch hochwertige Zuchttiere weiter stärken wird.”

In der Vergangenheit war die Nachfrage nach Zuchttieren aus Freneystown nicht allein durch die Nachfrage nach Zuchttieren von Hermitage Genetics bestimmt, sondern auch durch verschiedene geografisch bedingte Faktoren. Irland ist eine Insel, hat keine Wildschweinepopulation und ist somit prädestiniert für die Aufzucht von Zuchttieren mit hohem Gesundheitsstatus. Darüberhinaus hat Irland eine ausgezeichnete Infrastruktur und gute globale Handeslbeziehunegn, einschließlich verschiedener Optionen für den Export, sei es per Fähre, auf dem Landweg oder per Flugzeug über internationatiale Hubs.

Hermitage Genetics hat einen guten Ruf in Sachen züchterischer Kompetenz. Diese Kompetenz zusammen mit einem strikten Fokus auf Gesundheit und Biosicherheit sind Grundvorausetzung für den Erfolg einer Elite-Farm. Als sich Hermitage Genetics mit PIC zusammenschloss, war das PIC-Team sehr beeindruckt von den hohen Standards des Freneystown-Teams. Unter der Leitung von Ned Nolan und seinem Team führten sie ein sorgfältiges Zucht- und Selektionsprogramm durch.

“Unter diesen Voraussetzungen war es eine recht einfache Entscheidung, Freneystown zu einer Elite-Farm umzuwandeln und dies gemeinsam mit Ned umzusetzen”, sagt Nick McCulley, PIC’s Global Supply Chain Director. “Die Attraktivität Irlands für den globalen Export, die Qualität der Farm, die guten Betriebsabläufe und die Fähigkeiten der Hermitage-Mitarbeiter haben die Entscheidung leicht gemacht. Gleichzeitig schätzen wir die Partnerschaft, die wir in den letzten drei Jahren mit dem Hermitage-Team geschlossen haben, sehr. “ Freneystown wird den Zuchtfortschritt vorantreiben, die Verfügbarkeit von Zuchttieren mit hohem Gesundheitsstatus verbessern und die Wachstumsambitionen von PIC in Europa und weltweit unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben PIC und Hermitage in erhöhte Biosicherheit und Ausrüstung für Leistungstest und Selektion investiert. Die Bestückung mit hochwertiger Genetik aus dem PIC-System ist größtenteils abgeschlossen und mit den ersten Auslieferungen von Sauen und Ebern der Mutter- und Vaterlinien wird im Frühjahr 2021 gerechnet.