Duroc – geht da noch mehr?

Wenn’s um Effizienz in der Mast geht, denkt jeder erfahrene Schweinehalter und insbesondere die Mäster an einen Duroc als Vater. Denn insbesondere der dänische Duroc wird als Synonym für schnellen Wuchs und gute Futterverwertung gesehen. Inzwischen sind rund 20 bis 25% der Besamungseber in Deutschland Durocs, mit recht stabilem Anteil am Gesamtbestand. Was lässt sich an diesem Endstufeneber-Typus noch verbessern? Werden in Zukunft weitere Kriterien wichtig? Oder andere Kriterien?

Effizienz spielt weiter eine wichtige Rolle

In erster Linie setzen Mäster auf einen Duroc, um höhere Zunahmen und damit mehr Umtriebe, also eine bessere Stallplatzausnutzung zu erzielen. Gleichzeitig bleibt die Futtereffizienz wichtig, denn auch wenn derzeit die Futterpreise nachgeben, ist und bleibt Futter der größte Kostenfaktor in der Schweineproduktion. Und nicht zu vergessen die Stoffbilanz … Was in die Produktion hinein gegangen ist, kommt irgendwie auch wieder heraus, am besten natürlich als Fleisch, aber Gülle lässt sich nun mal nicht vermeiden.

Nachhaltigkeit und Tierwohl sind im Fokus

Mit der bekanntermaßen guten Effizienz von Duroc-Mastferkeln tragen die Landwirte gleichzeitig auch zu mehr Nachhaltigkeit in der Schweineproduktion bei. Und über ihre Vitalität und Robustheit tragen sie zudem zu mehr Tierwohl bei.

Ist das nun alles? Nein!

Es geht (noch) mehr bzw. besser. Seit 2018 hat PIC mit dem PIC®800 eine Duroc-Linie dänischen Ursprungs im Portfolio und verbessert diese züchterisch. Dabei sind die Hauptattribute eines erfolgreichen Durocs stets die Basis, damit Sie sich schon jetzt und auch in Zukunft darauf verlassen können, dass Ihre Mastferkel in punkto Wuchs und Futtereffizienz überlegen sind.

Mehr Daten und aussagekräftigere Daten

Zahlen, Daten, Fakten sind stets die Grundlage für eine erfolgreiche Zuchtarbeit. Je praxisnäher die Informationen gesammelt werden, je umfangreicher die Datenbank ist, je besser Leistungsdaten und genetische Informationen miteinander verknüpft sind, umso wirksamer sind sie für die Zuchtarbeit.

  • Jährlich werden im Rahmen von PIC’s Praxistest-Programms rund 100.000 Tiere der Datenbank hinzugefügt. Das sind rund 3 Millionen Datensätze.
  • Für alle diese Tiere ist die Abstammung erfasst.
  • Getestet wird in Praxisbetrieben mit durchschnittlichem Gesundheitsniveau.
  • Alle PIC-Eber sind bereits vor der Eigenleistungsprüfung genotypisiert, damit alle Verwandtendaten und alle Praxisdaten korrekt verknüpft werden und so die Genauigkeit des Index bereits bei Selektion deutlich höher ist als bei anderen Zuchtprogrammen.
  • Für jedes Zuchttier wird eine detaillierte Fundamentbewertung vorgenommen, differenziert in Vorder- und Hinterbeinstellung. Mit Einführung der kameragestützten Erfassung in diesem Herbst wird diese Bewertung noch weiter optimiert und objektiviert. Mehr zum Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Schweinezucht im Artikel “Kamera bewertet Schweine besser als der Mensch es kann”

Und es wirkt …

Sowohl subjektiv als auch objektiv belegen die Rückmeldungen aus der Praxis, dass z.B. die differenziertere und detailliertere Fundamentbewertung erfolgreich ist.
“Wir können eine deutlich positive Entwicklung bei den Fundamenten sehen,” bestätigen mehrere Leiter von Besamungsstationen (GFS, SWE). Diese eher subjektive Einschätzung bestätigen die Zahlen der Fundamentreklamationen, die seit 2018 kontinuierlich rückläufig sind.

Foto links: Kürzlich überzeugten sich Vertreter der Gesing Tierzucht GmbH und der Viehhandlung Wendt gemeinsam mit der PIC von der Uniformität der PIC®800 und insbesondere der starken Fundamente.
Bild zur Verfügung gestellt von der SWE

Die Nutzung von Daten aus Praxisbetrieben ist deshalb so wichtig, damit auch unter ganz ‘normalen’ Praxisbedingungen sehr gute Leistungen erzielt werden – und nicht nur im hochgesunden Nukleusbetrieb mit allen Möglichkeiten der Betreuung. Gerade in Sachen Robustheit liefert die Selektion auf Basis von Daten aus der richtigen Umwelt den schnellsten Zuchtfortschritt.

Auch wenn positives Feedback von den Besamungsstationen wichtig ist, die Leistung in der Praxis ist entscheidend.

Die Ferkel sind nochmal vitaler als mit einem Piétrain als Vater, und haben ein enormes Wachstumspotential. Da musste ich mein Verkaufsmanagement schon ein wenig umstellen …“

Evert Hermeling, Ohne, Niedersachsen, 500 Sauen im geschlossenen System, Eigenremontierer

Zusätzliche Differenzierung durch zügigen Fortschritt in weiteren Merkmalen

Wussten Sie das PIC seit 2018 in allen Eberlinien direkt auf das Merkmal “Fleischzartheit” selektiert?

Technisch gesehen, ist Wahrnehmung von “Fleischzartheit” nichts anderes als die Stärke des Widerstandes, mit dem das Stück Fleisch gekaut werden muss. Widerstand – auch von Fleisch – lässt sich messen. Für alle Schlachtkörper, die im Rahmen der Praxisdatenerfassung zerlegt werden, wird dies mit der sogenannten Warner-Bratzler-Schere gemessen.

Dieses Verfahren zusammen mit der allseits bekannten Methode und i.d.R. als das Kriterium für Fleischqualität genutzte Messung des intramuskulären Fettgehaltes sorgen dafür, dass Sie mit dem PIC®800 Fleisch erzeugen, dass sich hinter der Qualität z.B. von Berkshire, was auch oft mit Fleisch vom Wagyu-Rind verglichen wird, nicht verstecken muss.

In demselben Jahr wie die direkte Selektion auf Fleischqualität fanden, zusätzlich zu Rückenspeck und Muskeldicke, auch die Teilstücke als Einzelmerkmale Aufnahme in den Index.

Fazit: Es ist Zeit für mehr Duroc …

Um auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen “Duroc – Geht da noch mehr?” kann die Antwort nur lauten: “Auf jeden Fall! Bewährte Effizienz lässt sich mit neuen Merkmalen ergänzen, um so den Differenzierungsvorteil zu erhöhen.”

Mehr erfahren: 0511/870 850 oder pic.deutschland@genusplc.com